Sonntag 15. Januar: AFATA Trial Luxeuil
by Patrick

Am nächsten Morgen war Ueli’s VW Bus unversehrt, dafür mit Reif überzogen und es war ein paar Grad minus, aber wolkenloser Himmerl mit Sonne. Wow, super.

Meine Honda lief trotz den tiefen Temperaturen nach 3 Kicken an. Dafür wollte Ueli’s Yamaha nicht anspringen, auch nicht mit schieben. „Merde!“. Naja, immerhin waren wir jetzt warm. Es stellte sich heraus, dass es am fehlenden Zündfunke lag. Also Seitendeckel runter und mit dem alten Postkartentrick (genau, wie vor 25 Jahren) den Unterbrecher reinigen. Wumm, brum brum, der 2-Takter lief. Uff.

Ich begrüsste noch ein paar bekannte Gesichter beim Start und bewunderte diverse Maschinen. Auch meine Honda TL250 weckte Neugier.

Majesty = M(ick)A(ndrews)J(ohn)ES(hirt)TY	Am Start
Yamaha Majesty 320	Majesty 320
Royal Enfield	Royal Enfield England
Noriel am Start	Honda TL 250 des Webmasters

Nach dieser ersten Aufregung und der Schrauberei gingen Ueli und ich auf die Strecke. Bei Sektion 1 gab es bereits einen Megastau, weil wir durch die Funkensuche als letzte starteten. Die Sektion war sehr schön im vereisten Wald gelegen, viele Bögen und dem Eis auf den Steinen wurde mit Salz zu Leibe gerückt. Es gibt hier in Frankreich 4 Spuren: Inter für Jack & Christian Aebi (wo ich mit meiner Montesa 4 RT sogar noch 3er machen würde), dann National, wo ich fahre, dann Criterium und Randonneur, wo Ueli und auch Ernst Stampfli fahren. Generell sollte man in einer Spur fahren, wo man potentiel nicht stürtzt, um das edle Material zu schonen. Das Trialfahren mit historischen Töffs in den flüssigen Spuren ist das Erlebnis. Hüpfen verboten. Dennoch packt einem der Ergeiz irgendwann, eine Null zu fahren. Eine Mischung zwischen Wettbewerb, mit der Technik kämpfen und Plausch haben.

Ariel HT5 red von Henry George: (Akemashite omedeto)	Henry George on Ariel
Fantic	Maschinen vor einer Sektion
Young Girl on Yamaha TY 175
Noriel	Noriel
Velocette	Velocette 2
Velocette & Ariel (Jean Caillou)	Honda 90
Noriel	Trial fahren ist sinnvoll und friedlich im Gegensatz zu den Unruhen in Frankreich...
Patrick on TL 250 (foto Jean Caillou)	Honda, 100kg of iron (foto de "Jack Stone")

Hier noch Video clips von Ueli.     Listen do the sound of 4stroke !

Die Sektionen sind lang, knifflig, mit vielen Bögen und alle im Wald mit Steinen. Für die 12 Sektionen der ersten Runde buche ich 23 Strafpunke, macht ein 2er im Schnitt. Die zweite Runde läuft mit 18 Punkten besser, allerdings sind zwei blöde 5er dabei. Die 3. Runde schaffe ich dann mit 8 Punkten. Die Honda läuft super, hat viel Kraft im Keller, man kann im Standgas rumtuckern und der Motor zieht wie ein Traktor. Bei den Auffahrten aus der Kurve im 2. Gang kommt viel Power. Allerdings beginnt ab der 2. Runde etwas zu klappern. Ventile oder Steuerkette? Naja, muss zu Hause halt wieder schrauben, gehört zum Oldtimer Trial.

Ueli nach der 1. Runde	Patrick nach der 1. Runde
Honda TL 125 & TL 250	4 Takt 4 Ventile 1975

2 TWN Oldtimer in Frankreich

Ossa MAR	Ossa MAR 1973 alu
Ossa yellow 1981

Ueli kommt immer besser in Fahrt und macht auch Nuller. In Sektion 2 liegt plötzlich neben der Yami: Eis! Geht eben schnell. Auch ich muss einmal zu Boden, weil mir in einer engen Kurve das Vorderrad auf einer eisigen Stelle und dem Laub wegrutscht. Eisige Überraschungen gehören eben zu einem Wintertrial.

Ariel Sammy Miller Replica Jean Caillou (Jack Stone) wmv video clip 700KB	Yamaha TY 250 Ueli Schmid wmv viedo clip 1MB

Ueli muss nur 2 Runden fahren, aber aus Spass kommt er mit auf meine 3. Runde. Bei Sektion 9 springt seine Yamaha aber fast nicht mehr an und dreht kaum hoch. Zündung wieder im Elend? Er kommt gerade noch ins Fahrerlager, dann macht der Motor keinen Wank mehr. Wegen den eisigen Stellen, der langen und kniffligen Sektionen und den 100kg meiner Honda bin ich nun doch müde geworden. Eine Pizza verschwindet schnell in meinem hungerigen Magen. Eigentlich würde ich gerne einen
"vin chaud" (Glühwein) trinken, aber wir müssen noch 3 Std heimfahren...

DMW ...???	unbekannte Marke mit leichtem Starrahmen,  Pre65
Hunger nach dem Trial: Pizza, mmh !!! bei Null Grad	Ein Feuer an der Sektion gibt warm

Wir laden die Töffs ein und machen uns um 17h auf den Heimweg. Bei Basel wechsle ich Ueli am Steuer ab und um 20h erreichen wir Zürich.

Es war ein schönes Weekend und wir hatten enormen Spass am flüssigen Trial fahren. Die Tücken unserer Oldtimer brachten zudem noch eine Prise Abenteuer. Ueli träumt nun von einer elektronische Zündung… und ich von klappernden Ventilen…

Frankreich, wir kommen wieder! 

Patrick