Internationales Zirndorfer ADAC Classic Trial

7. und 8. Lauf zum
EURO CUP 2007
Pre 65 und Twinshocker

10. und 11. Lauf zum
D - CUP 2007
Pre 65 und Twinshocker

Unter Mitwirkung der mehrfachen Deutschen- und Europameister der
60'ziger Jahre Gustav Franke und Günter Sengfelder

Als ich in alten Ranglisten und Das Motorrad blätterte sah ich immer wieder die Namen Zündapp, Gustav Franke, Günter Sengfelder und Werksteam. Die Zündapp's waren nie käuflich, aber in den 60er Jahren war Gustav Franke mit seiner 250er Zündapp unter den Topfahrern. Da meine Familie in Japan war, hatte ich sozusagen frei und konnte machen, was ich wollte. 400km nach Zirndorf bei Nürnberg fahren? Warum nicht, mal die deutsche Twinshock-Szene erleben: NSU, Zündapp, etc. Also meldete ich mich an, packte am Freitag abend meinen Volvo mit Schlafsack, Werkzeug, Ersatzteilen, etc. Um 10h morgens war ich bei Stuttgart, es regnete.... aber die Hoffnung war in mir, dass es gegen Nürnberg besser wird. Tatsächlich, nach gut 4 Stunden und ausserhalb der Baustellen mit 160km/h Tempo kam ich um 12h in Zirndorf an. Start war um 13h. Einige mir bekannte Deutsche Fahrer begrüsste ich: Jo, Michael Ernst, Bruno Schleer, Albert Bott und auch Ernst Stampfli, sowie Walter Lehmann mit seiner Kreidler 50cc waren dort.

Am Start wurden alle Motorräder in den Parc fermé gestellt und von mir fotographiert. Da gab es für mich wieder völlig neues Material: NSU OSL, NSU Maxi, etwa 6 Zündapps, ein paar CZ, MZ, EURO's etc. und TWN Trial !

Neben meiner Honda TL 250 waren noch Bruce Watt's 250er (kam per Schiff, er per Flugzeug von Südafrika) und eine dritte TL 250.

TWN Cornet Trial  
Triumph Werke Nürnberg TWN von oben
NSU OSL, seitengesteuert NSU SOL. Mit dieser Maschine fuhr Mick Andrews 2003 die Pre65
Honda RS 200, nur in Japan verkauft, fast neu Ein "Scheunenfund" von Karl Granzegger
  NSU Maxi 250 4T
NSU Maxi man beachte den Schalthebel, Rahmen vorne offen
Hier zum Vergleich die NSU Max von Mark Frei 1956 Hier eine der wenigen Bulto's, mit Alutank
Horex Regina sieht nach mindestens 150kg aus
Horex 4T BSA B40
schöne Royal Enfield (evtl. India ?) BSA Hans van Marwick von Eddy Zeels gefahren, Tagesgewinner
Rahmen ist nicht zur Scottish Pre65 zugelassen.
Das Ding geht einfach fantastisch !
Konstruktion mit Sachs Motor. Ob hier Friedl Münch mitgewirkt hat?  
CZ Diese schlanke CZ Pre65 dürfte ca 80kg sein. Wurde von einer ebenfalls schlanken Dame gefahren
Matchless von Michael Ernst  
sieht schwerer aus, als sie ist, da viel aus Alu DKW
eine der wenigen Bultos  
Honda TL 250 von Südafrika hergeschifft Bruce Watt's Honda
 
Honda TL 250 Nr.3  
  TL 250 des Webmaster
MZ Hardy Triumph von Peter Ehringer
was isn das? MV Agusta
   
NSU Max 4-Takt German Pre65
NSU OSL  
NSU OSL light Dampfhammer

Es gab 4 Spuren. Ich fuhr in der schwierigsten Spur: Gelb. Die Sektionen waren knifflig, meist sehr eng, lang und mit vielen Bäumen. Erschwerend war, dass die Spuren nicht alle bepfeilt waren, heisst, man durfte nicht in der Spur einer anderen Farbe fahren, also wenn vor dem Baum ein grüner Pfeil nach rechts zeigte, musst ich nach links, obwohl dort kein gelber Pfeil angebracht war. Tatsächlich habe ich mich nie verfahren, aber ich war froh, dass ich meist einem Vorfahrer zusehen konnte. Es gab auch Sektionen im Säulegraben, wo bereits 1965 die Zündapps hoch mussten. Der Graben im Wald wurde seinem Namen gerecht, war es doch ein schlammiger Bach, wo man mit Dampf und Drehmoment hoch musste. In der 1. Runde machte ich 14 Punkte in 12 Sektionen, also die meisten waren 1er oder Nuller Sektionen, aber da und dort setzte man dennoch ein Füsschen. Teils gab es lange Stau's, so in der berüchtigten Saugraben-Sektion, weil ein paar Kollegen hängenblieben, aber es gab nur einen Weg: den Bach hoch, ob man wollte oder nicht. Mit meinem Dampfhammer kam ich immer mit 1 oder 2 Punkten durch, no Problem. In der 2. Runde konnte ich mich auf 9 steigern, dann auf 7. Vor mir machte einer mit seiner Fantic immer einer Null. Man, das Niveau ist hier hoch! Egal, mir machte es Spass und ich hatte nie eine 5.

Am Abend im Festzelt fragte ich nach Gustav Franke und Günther Sengfelder. Ich wurde den 70 jährigen Herren vorgestellt. Zur Einführung brachte ich Ranglisten vom Internationalen Alpentrial Oberiberg 1967 mit, wo Frank hinter Sammy Miller, Don Smith und Gordon Jackson 4. wurde und Sengfelder 7. Ich liess mir Autogramme geben und im lauten Zelt redeten wir noch etwas von früher: Ruedi Wyss, Oberiberg, Sammy Miller, Zündapp...

Dann kam die Siegerehrung mit Pdoedest, wo Günther Sengfelder die Pokale überreichte. Bei den Twinshockern wurde ich doch tatsächlich 3. und erhielt einen Pokal! Wow, das freute mich doch riesig, es waren immerhin ca 120 Fahrer am Start und Gelb war die schwierigste Klasse. Insgesamt war ich etwa 5. , denn bei den Pre65 fuhren Günther Rudloff mit seiner leichten CZ in der gelben Spur noch etwas besser, v.a. in den engen Baumsektionen. Bravo!

Dann kam der Regen. Ein Gewitter-Platzregen, aber nicht 5 Minuten, sondern 2 Stunden lang, das Festzelt wurde unterspühlt und zum Bier holen durch 5 Meter Regen wurde man total nass. Es gab noch Musik und Tanz (gell Ernst...). Gegen Mitternacht verkroch ich mich in meinen Volvo, wo ich wunderbar schlief, während draussen die Sintflut tobte.

Am nächsten Morgen war ich zum Z'morge bei Anne-Marie & Ernst Stampfli im Wohnmobil eingeladen, wo mich Anne-Marie's Birchermüesli wieder auf die Beine stellte. Start war dann bei Sonnenschein und das Wetter hielt den ganzen Tag. Nur die Sektionen im Saugraben waren unfahrbar und wurden nach der 1. Runde gestrichen.

Heute hatte ich etwas mehr Punkte, nämlich 37, was nur noch für den 5. Platz reichte. Um 15h gab es dann noch den Nationen-Cup: Deutsche, Österreicher, Belgier, Engländer (der älterste John Greenland ist 75 !!!), aber keine Schweizer, weil die Sektionen für Ernst eine Stufe zu schwer waren. Macht nichts, ich hatte ja noch 4 Std zu fahren und so ging es 400kn heimwärts. Nach Stuttgart hörte ich im Radio noch, dass 15min hinter mir die Autobahn bei einer Baustelle in Folge Unfalls für beide Spuren gesperrt wurde! Puh, Glück gehabt.

So ging ein erlebnisreiches Wochenende zu Ende, wo ich immerhin einen Pokal und 4 Autogramme der ehemaligen Zündapp-Werksfahrer mit nach Zürich brachte.

Teil 2: Zündapp